Nach den beiden großen Hochwassern von 2011 und 2013 wurde die Linie des hundertjährigen Hochwassers (HQ 100) im Stadtgebiet neu berechnet. Nach dieser liegt nun auch die geplante Altreifen-Pyrolyse von Pyrolytech in Halle-Trotha im Überschwemmungsbereich für ein hundertjähriges Hochwasser. Die Stadt will außerdem einen runden Tisch zur Diskussion der Baupläne einrichten.

Vorige Woche wurde in Magdeburg der sachsen-anhaltinische Waldzustandsbericht für 2014 veröffentlicht. Landwirtschaftsminister Aeikens verkündete stolz, dass die mittlere Kronenverlichtung der Waldbäume seit 2009 stabil bei 15 Prozent gehalten werden konnte.
Älteren Bäumen geht es schlechter, jüngere vertragen mehr Umweltgifte. Kiefern haben robuste Kronen, Fichten und Laubbäume zeigen deutliche Schäden. Im warmen Sommer 2014 fühlten sich Forstschädlinge wie Borkenkäfer und Buchdrucker besonders wohl.

In der Untertagedeponie des ehemaligen Kali-Bergwerks "Glückauf" Sondershausen sind Ende November die ersten 18 Tonnen giftigen Industriemülls aus Frankreich eingetroffen. Die Materialien stammen aus einer wegen Umweltgefährdung geschlossenen Deponie im Elsass und bestehen hauptsächlich aus Verbrennungs-Rückständen und Schwermetall-haltigen Klärschlämmen. Französische und deutsche Umweltschützer kritisieren diesen Giftmülltourismus, weil die Rückstände in Thüringen unter den gleichen Bedingungen wie im Elsass eingelagert werden.

Die Betreiberin des ersten offiziellen Nacktwanderweges Sachsen-Anhalts zog eine erfolgreiche Bilanz der seit vier Jahren bestehenden Touristenattraktion. Der Nacktwanderweg beginnt am Parkplatz des Stausees Wippra und führt in Schleifen 13 km durch den Wald südlich der Wipper. Freiwillige beseitigen immer wieder Brennnesseln und dornige Pflanzen am Weg. Nächstes Ziel der Aktivisten ist der Ausbau des Nacktwanderweges zu einem Barfuß-Wanderweg. www.nacktwanderguide.de

Die "Initiative wildtierfreier Zirkus Halle" hat Proteste gegen das Gastspiel des "Circus Voyage" in Bruckdorf angekündigt. Direkt vor dem Zirkuszelt will die Gruppe Informationsmaterial verteilen und auf das Leiden von Tieren in Zirkussen hinweisen. Die Initiative fordert, dass die Stadt Halle Wildtiere in Zirkussen untersagt. Kritisiert wird die nicht artgerechte Haltung von Wildtieren in Bezug auf Platzbedarf, Klima, Ernährung und Pflege. "Circus Voyage" will weiterhin seine komplette Show mit Elefanten, Pferden, Nilpferden und Kamelen zeigen.

Die Stadtfraktion der Leipziger Grünen hat einen Antrag im Stadtrat gestellt, in dem es um Qualitätsstandards bei der Pflege städtischer Grünflächen geht. Die Stadtverwaltung soll schrittweise auf allen kommunalen Flächen auf den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden verzichten. In der Nähe von Kinderspielplätzen, Kindergärten und Schulen soll nur noch die im Biolandbau verwendete Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommen. Eine begleitende Kampagne soll auch Grundstücks-Eigentümer, Pächter und Kleingärtner dazu motivieren, keine Pestizide mehr einzusetzen.

Das Finanzamt Frankfurt/Main hat der globalisierungskritischen Nicht-Regierungsorganisation Attac die Gemeinnützigkeit entzogen. Die Ziele von Attac seien allgemeinpolitisch und damit keiner öffentlichen Förderung würdig. Damit fallen steuerliche Vergünstigungen für die Spender weg, die Attac zu 95 Prozent finanzieren. Wegen seiner Gemeinnützigkeit konnte der Verein bisher keine nennenswerten Rücklagen bilden. Für das bundesweite Netzwerk Attac mit seinen 30 000 Mitgliedern steht die Existenz auf dem Spiel. Attac hat Einspruch gegen die Entscheidung des Finanzamts eingelegt und will notfalls auch klagen.