Dienstag, 2. August 2005

Gentechnisch veränderte Kokapflanzen

Kolumbianische Drogenfahnder fanden Ende 2004 bei einer Razzia Kokapflanzen, die viel größer waren als alle bisher bekannten. Die Riesenkokas waren deutlich widerstandsfähiger gegen Schädlinge und lieferten achtmal höhere Erträge an Kokain als herkömmliche Pflanzen. Ihre Kraft verdanken sie der grünen Gentechnologie. Denn die kolumbianischen Drogenkartelle hatten schon vor Jahren ausländischen Wissenschaftlern bis zu 150 Millionen Dollar bezahlt, um gentechnisch veränderte Kokapflanzen entwickeln zu lassen. Unkontrollierter Pollenflug oder Superunkräuter sind bei der Kokapflanze noch keine Probleme, nur bei der Kennzeichnungspflicht gentechnisch veränderter Agrarprodukte dürften die Dealer mogeln.

Superunkraut gesichtet

Bei Diskussionen über Gentechnik wird gerne die Gefahr des Entstehens von Superunkräutern heraufbeschworen. Wissenschaftler des britischen Center of Ecology and Hydrology haben nun erstmals nachweisbar herbizidresistente Wildkräuter neben Genraps gefunden. Das CEH-Team hatte mehr als 95.000 Samen frei lebender verwandter Pflanzen in und rund um ein Gen-Rapsfeld eingesammelt und in Gewächshäusern zu fertigen Pflanzen gezogen. Dabei zeigten drei Pflanzen Resistenzen gegen das Herbizid Liberty. Bei zwei Pflanzen von Brassica rapa, der Stoppelrübe und einem Exemplar von Ackersenf (Sinapis arvensis) konnten in der DNA-Analyse genetische Spuren von Gen-Raps nachgewiesen werden. Bei flächendeckendem Genpflanzen-Anbau werden nun noch wesentlich mehr genveränderte Unkräuter erwartet.

Umweltsituation in Russland besorgniserregend

55 Prozent der Russen bezeichnen die ökologische Situation an ihren Wohnorten als besorgniserregend. Neun Prozent der Teilnehmer einer Umfrage bezeichneten ihre Situation als katastrophal. Nur in Moskau und St. Petersburg wurde die Lage der Umwelt positiver eingeschätzt. 72 Prozent der Einwohner anderer russischer Städte bezeichneten die ökologische Situation als ungünstig. 44 Prozent der Befragten erwarten in nächster Zeit eine Verschlechterung der Umweltsituation. An der Befragung des Moskauer "Zentrums zur Erforschung der öffentlichen Meinung" nahmen 1600 Personen aus 153 Siedlungen in 46 Gebieten, Regionen und Teilrepubliken Russlands teil.

Weißrussland tritt dem Kyoto-Protokoll bei

Die Republik Weißrussland wird voraussichtlich am 15. August das Kyoto-Protokoll ratifizieren. Dies teilte Alexander Apazki mit, der Vizeminister für Naturressourcen und Umweltschutz. Minsk will freie Zertifikate für die Umweltbelastung mit Treibhausgasen verkaufen. Wie Apazki meinte, könnten die Einkommen Weißrusslands vom Quotenverkauf zwischen 325 Millionen und 1,750 Milliarden Dollar im Jahr betragen. Dabei werden künftige Preise zwischen fünf und 25 US-Dollar pro Tonne Treibhausgas angenommen. Weißrussland will einen Teil der Einnahmen für die Modernisierung von Kraftwerksanlagen verwenden.

Samstag, 23. Juli 2005

Anfragen zu "Holzauktion"

Im Magdeburger Landtag sind zwei Kleine Anfragen zum Holzeinschlag im Naturschutzgebiet Plötzkauer Auwald durch den Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt gestellt worden. SPD- und PDS-Abgeordnete wollen wissen, wer in den vergangenen Jahren Genehmigungen für den Holzeinschlag im Naturschutzgebiet Auwald Plötzkau erteilt hat. Weiter wird gefragt, wann die obere Naturschutzbehörde durch den Landesforstbetrieb über den Holzeinschlag im Jahre 2005 unterrichtet wurde. In dem genannten Naturschutzgebiet wurden im späten Frühjahr massenhaft Eichen gefällt, obwohl Holz dort nur im Winter eingeschlagen werden darf. Die Abgeordneten rügen auch Verstöße gegen die Behandlungsrichtlinie des Plötzkauer Auwaldes, Festlegungen zu Menge und Beschaffenheit des zu fällenden Bestandes wurden mißachtet. Gegen den Leiter des Forstamtes Dessau wurde vom Landrat des Kreises Bernburg Strafanzeige gestellt. Unter dem Kodewort "Holzauktion" wurden in den vergangenen Jahren immer wieder zweifelhafte Holzverkäufe durch Landesbedienstete getätigt.

Feinstaub-Aktionsplan

Der Fachbereich Umwelt der Stadtverwaltung hat den Entwurf eines vorläufigen Aktionsplans zur Reduzierung der Feinstaubemissionen in Halle ausgelegt. Im Technischen Rathaus Hansering 15 können Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 15. Oktober Einsicht in das Dokument nehmen, sowie Hinweise und Einwände vorbringen. Anlaufstelle ist dort das Zimmer 134, Sprechzeiten sind dienstags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr, donnerstags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr. Der Plan ist auch auf den Internetseiten der Stadtverwaltung unter www.halle.de einsehbar. Der kurzfristige Aktionsplan war notwendig geworden, weil an einer Meßstelle das Tagesmittel von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter bereits 35-mal im Jahr überschritten wurde.

Umweltpreis ausgelobt

Die "Umweltallianz Sachsen-Anhalt" hat einen Wettbewerb zur Förderung innovativer Umweltinitiativen und des betrieblichen Umweltschutzes ausgelobt. Der neue Preis der "Umweltallianz" ist mit 12 000,- Euro dotiert und wird erstmals Anfang 2006 vergeben. Tonangebend in der "Umweltallianz" sind der ehemalige Geschäftsführer der DOW Deutschland GmbH, Bart J. Groot, die Landes-Umweltministerin Petra Wernicke und der Betriebsleiter des Otto-Versands Haldensleben, Diethard Welsch. Die Bewerbungsfrist für den Wettbewerb endet am 31. Oktober.

Donnerstag, 21. Juli 2005

Nachhaltige Kirchen?

Zehn katholische und evangelische Einrichtungen in Deutschland lassen bis zu einem Jahr lang ihre Wirtschaftsweise von Öko-Rating-Agenturen unter die Lupe nehmen. Die Beatungsfirmen prüfen für viel Geld das Umweltmanagement der Glaubensgemeinschaften auf seine Zukunftsfähigkeit nach der europäischen Norm EMAS. Personalabbau und soziale Einschnitte spielen dabei nur dann eine Rolle, wenn sie einen direkten Einfluß auf den Umgang mit Ressourcen wie Wasser, Strom, Gas, Benzin und Heizöl haben.

Mittwoch, 13. Juli 2005

Mäusepopulation gewachsen

Die milden Winter der vergangenen Jahre begünstigten die Vermehrung von Feldmäusen. Nun beklagen Bauernverband und LPG-Nachfolger einen zunehmenden Mäusebefall auf großen Getreideäckern im Saalkreis. Bei bis zu 1000 Tieren pro Hektar werden Ernteverluste um die drei Prozent erwartet. Bei Landsberg sollen die Mäuse an einigen Stellen Kahlfraß angerichtet haben. Durch die hochtechnisierte Ernteweise sind die Tiere darauf angewiesen, sich bis zur Ernte vollzufressen. Die Mäuse beginnen deshalb schon im Winter mit dem Wurzelfraß. Wenn das Getreide reif wird, beginnt ein Wettbewerb zwischen halmfällenden und halmumwerfenden Nagern. Begünstigend für das Wachstum der Mäusepopulation wirkt auch, dass immer weniger Äcker konventionell gepflügt werden. Der Bauernverband fordert jetzt mehr Sitzkrücken für Raubvögel.

Freundschaftsgruppe in Ufa gegründet

Am 30.Juni 2005 fand im Parlamentsgebäude von Ufa die Gründungsversammlung der "Gesellschaftlichen Regionalvereinigung für Russisch-Deutsche Freundschaft in Baschkortostan" statt. Initiatoren waren Hochschulangehörige und staatliche Stellen Baschkiriens. Der Verein gab sich eine Satzung, wählte einen Vorstand und fasste den Beschluss, dass am 04.November 2005 die erste Regionalkonferenz des Vereins in Deutschland beginnen soll. Themenschwerpunkte sollen wirtschaftliche Zusammenarbeit, Tourismus und Umwelt werden. Als Veranstaltungsorte bieten sich Städte in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern und Brandenburg an. Auch Halle/Saale ist noch im Rennen.

Gentechnisches Kontaminationsregister

Das erste weltweite Register für genetische Umweltverschmutzung ist Anfang Juni in London online gegangen. Unter www.gmcontaminationregister.org können bequem Details aller bekannten Kontaminationsfälle bei Nahrungs- und Futtermitteln, Saatgut und Wildpflanzen abgerufen werden. Betreiber sind GeneWatch UK und Greenpeace International. Die durchsuchbare Datenbank zeigt auf, dass es seit 1996 in 27 Ländern zu 62 Fällen illegaler oder undeklarierter Kontaminationen kam. Elf Fälle wurden in den USA registriert, aber auch Kanada, Ägypten, Bolivien, Nikaragua, Japan, Südkorea, Indien, Brasilien, China, Thailand und die EU-Länder füllen das Register.

Freitag, 8. Juli 2005

Schicht im Schacht

Der 2003 begonnene Petra-Schacht in der Kaligrube Teutschenthal ist fertiggestellt. In 700 Meter Tiefe durchstießen Bergleute den letzten halben Meter des 4,7 Kilometer langen Frischluftschachts zwischen den Grubenteilen Teutschenthal und Angersdorf. Der zweite Ausgang war am 11. September 1996 bei einem Gebirgsschlag zerstört worden, wobei auch 2,5 Quadratkilometer des Ostfeldes verschüttet wurden. Die Grube selbst ist stillgelegt und darf nach Bergrecht mit problematischen Abfällen verfüllt werden.

Anschnallpflicht in Bussen

Ein Erlass des Europäischen Parlaments sieht vor, dass sich ab 2006 die Passagiere in allen Bussen anschnallen müssen. Der Einbau von Sicherheitsgurten in Busse und Nutzfahrzeuge soll sechs Monate nach In-Kraft-Treten der geplanten EU-Regelung Pflicht werden - voraussichtlich noch Ende dieses Jahres.

Ethnische Medizin

In den USA ist ein Medikament zugelassen worden, das gezielt bei Schwarzen wirken soll. Die Behörde FDA gab das Mittel BiDil frei und sprach von einem wichtigen Schritt zu einer "maßgeschneiderten Medizin". In Studien senkte BiDil das Risiko eines Herztodes von Afro-Amerikanern mit Herzschwäche, während Weiße von der Einnahme kaum profitierten. Die Arznei hatte Diskussionen über "rassistische Medizin" ausgelöst.

"Limes-Entwicklungsplan" beschlossen

Um Festungstürme, Wallgräben und Pallisaden des ehemaligen römischen Grenzwalls Limes besser touristisch vermarkten zu können, haben Bürgermeister und Landräte von fünf hessischen Landkreisen einen "Limes- Entwicklungsplan" beschlossen. Naturschutzverbände, Naturparks, Forstbehörden und private Eigentümer waren auch dafür. Das mehrere hundert Seiten starke Werk macht Vorschläge zu Schutz, Erforschung und touristischer Erschließung einzelner Abschnitte des "antigermanischen Schutzwalls". So wird zum Beispiel am Kastellplatz Arnsberg die Stilllegung von Ackerflächen vorgeschlagen, um den Limes vor dem Pflügen zu schützen. Auch Patenschaftsmodelle, Vereine und Sponsoren sollen Rad- und Wanderwege ausbauen und vermarkten helfen.

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